Leser unserer Mitarbeiterzeitung DER BRINGER werden wissen, dass wir gern auch von und über Menschen berichten, die sich um besondere Themen in unserer Stadt kümmern. In den letzten beiden Ausgaben haben wir über die Schwestern Kerstin Quandt und Martina Wolenin berichtet, die sich seit Beginn der Pandemie um bedürftige Menschen kümmern.
Wir möchten an diese Interviews noch einmal anknüpfen und nachfragen, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Dazu haben wir, ganz im Zeichen der Coronaregeln, ein kurzes Gespräch am Telefon geführt.
DER BRINGER: Wie ist es Euch in der Zwischenzeit ergangen?
Kerstin: Die Zeiten sind komplizierter als es uns lieb ist. Es wird leider immer schwieriger Unterstützer zu finden, damit wir selbst Bedürftige unterstützen können.
Martina: Das stimmt. Wir sammeln zwar immer noch Geld- und Sachspenden, haben allerdings den Sommer über unsere Aktivitäten etwas heruntergefahren. Es gab einfach zu wenig Unterstützung und ohne weitere Hilfen können wir unsere Pläne finanziell nicht stemmen.
Kerstin: Hinzu kam die Herausforderung, dass der Sammelpunkt am Dortmunder U als Anlaufstelle für uns nicht mehr in Frage kommt. Wir sind beide berufstätig, da ist es gar nicht so einfach, an den Wochenenden Hilfe zu leisten.
Martina: Das ist uns aber egal. Es ist zwar um einiges aufwendiger geworden, aber wir geben weiterhin unser Bestes und sind sehr stolz darauf. Wir schaffen es z. B. immer noch, alle paar Wochen unsere Autos voll zu laden und kistenweise Spenden in die Frauenübernachtungsstelle zu bringen oder an Obdachlose in der Stadt zu verteilen – Frauen- und Kinderkleidung, Hygieneartikel und Pflegeprodukte sind immer willkommen.
Kerstin: Und natürlich werden wir zu Nikolaus genügend Überraschungstüten packen! So bekommt jede einzelne Bewohnerin etwas zu naschen. Und wie es sich gehört, werden in unseren Nikolaustüten Schokolade, Nüsse, selbstgebackene Kekse, Apfelsinen und Äpfel sein. Und natürlich auch auf jeden Fall ein Nikolaus aus Schokolade.
Martina: So gern wir helfen, es ist aber auch sehr anstrengend. Diese Zeit verlangt so viel mehr von jedem ab. Und doch darf man die Ärmsten der Armen nicht vergessen. Gerade jetzt, wo der Winter sich ankündigt, ist es noch viel wichtiger Hilfe zu leisten!
Kerstin: Um es kurz zu machen, die Not ist groß. Da freut es uns sehr, dass es jetzt wieder täglich warme Mahlzeiten hinter dem Dortmunder U gibt. In einer Gemeinschaftsaktion hat das Gast-Haus, die Kana Suppenküche, der Dortmunder Wärmebus und Bodo e.V. ein Großzelt aufgebaut. Dort werden morgens und nachmittags warme Mahlzeiten und Heißgetränke ausgegeben.
Martina: Dieses Zelt ist für ganz viele Menschen in Dortmund überlebenswichtig. Umso mehr müssen diese Organisationen unterstützt werden. Dabei geht es nicht immer nur um Geldspenden, sondern auch um ehrenamtliche Arbeit. Denn ohne Helfer würde dieses Projekt nicht funktionieren. Deswegen ist es uns eine Herzensangelegenheit jeden aufzufordern, sich zu melden, wenn jemand seine Hilfe anbieten kann und möchte.
Kerstin: Erste Informationen bekommt man bereits auf der Internetseite. Wir sind uns sicher, dass der ein oder andere zwar kein Geld, dafür aber etwas Zeit übrighat. Nur gemeinsam kann man das Leben von Menschen retten und dieses ein wenig menschenwürdiger gestalten.
Martina: Die Initiative läuft bis März 2021. Es werden bis dahin ständig helfende Hände gesucht. Ich selbst versuche gleich im Januar so oft wie möglich dabei zu sein. Vielleicht sieht man sich an einem Sonntagmorgen beim Brote schmieren und Kaffee ausschenken.
Kerstin: Abschließend möchten wir uns noch ganz ausdrücklich dafür bedanken, dass auch ihr mit euren Berichten dazu beitragt, Augen und Herzen zu öffnen. Dass ihr uns eure Zeit schenkt, um unsere Geschichte zu erzählen, zeigt uns, dass wir nicht aufgeben dürfen. Und es hilft anderen Mut zu fassen, selbst aktiv zu werden.
Martina: Es ist wie immer: auch kleine Taten zählen! Besonders dann, wenn sie von Herzen kommen. In diesem Sinne wünschen wir euch, eurem gesamten Team, euren Familien und Freunden ein gesegnetes Weihnachtsfest. Bleibt gesund!
Redaktion: Wir sind beeindruckt, wie einfach es sein kann Hilfe zu leisten! Die beiden Schwestern Kerstin Quandt und Martina Wolenin machen es mit ihrem Einsatz vor und zeigen, wie es gehen kann. Vielleicht haben auch Sie Zeit, in den nächsten Monaten an diesem wichtigen Projekt mitzuwirken. Wir werden es tun!
Infobox:
Infos zur Aktion gibt es hier: winternothilfeamu.org/
Wer ehrenamtlich tätig sein möchte, schreibt bitte eine E-Mail an: mitmachen@winternothilfeamu.org
Wer Geld spenden möchte, der kann das hier:
Gast-Haus e. V.
IBAN: DE90440501990021029270
BIC: DORTDE33XXX
Kana – Dortmunder Suppenküche
IBAN: DE09 4405 0199 0061 0022 94
BIC: DORTDE33
Dortmunder Wärmebus
Spendenkonto: Malteser Hilfsdienst Dortmund
IBAN: DE78 3706 0120 1201 2168 30
Paxbank Köln, BIC / S.W.I.F.T: GENODED1PA7
Stichwort „Wärmebus“
bodo e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE44 3702 0500 0007 2239 00
BIC: BFSWDE33XXX