Mehr als nur Vier Räder

Als Hauptzusteller ist Benjamin Samhuber, der seit Juni 2019  bei Lensing Logistik beschäftigt ist, Nacht für Nacht viel mit dem Auto unterwegs um da einzuspringen wo die Zustellung der Zeitung in Castrop-Rauxel durch Krankheit und Urlaub ins Stocken geraten würde.  Zudem ergab es sich dass der gelernte Kfz-Mechatroniker und Maschinenbauingenieur, zusätzlich zur Zustellung seit Juni 2020 den Fuhrpark von Lensing Logistik betreut.

Aber nicht nur beruflich ist er auf Vier Rädern unterwegs. Auch abseits der normalen Straße gibt Benjamin Samhuber richtig Gas. Dann nämlich, wenn es wieder heißt den Helm aufzusetzen und ins Rennauto einzusteigen. Motorsport- Hobby pur!

Wie kamen Sie zu Ihrem nicht alltäglichen Hobby: Motorsport?

2003 wollte ein Kollege von mir mit seinem Auto ein paar Runden auf dem Nürburgring drehen und ich bin mitgefahren. Seit dem hat mich der Nürburgring und der Motorsport gepackt.

Ich selber bin in den ersten Jahren ein paar Runden während der öffentlichen Fahrten auf der Nürburgring –Nordschleife -der längsten und eindrucksvollsten Rennstrecke der Welt-gefahren, um dann nur noch Veranstaltungen mit Streckenposten zufahren.

Dazu musste das Alltagsauto, ein VW Lupo, Stück für Stück einen Umbau erfahren. Im Motorsport steht die Sicherheit an erster Stelle. Das Auto musste einen Überrollkäfig, Feuerlöscher, Rennsitze und Sechspunkt-Renngurte bekommen. 2005 hatte ich mir eine Rennserie ausgesucht, wo straßenzugelassene Fahrzeuge starten konnten, die dann auf der Nordschleife, die rund 20 km lang ist, eine Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) absolviert. Mit einer Rennlizenz die  im Vorfeld beantragt wurde, war dem Start nichts mehr entgegen zusetzen. Es galt eine gefahrene Rundenzeit in den folgenden Runden so genau wie möglich wieder zu treffen. Jede Abweichung gab Strafpunkte und wer die wenigsten Strafpunkte nach 12 Runden eingefahren hatte, gewann die Veranstaltung und bekam einen Pokal.

Ein paar Jahre später sollte mehr aus dem Auto herausgeholt werden. Es wurde abgemeldet und bekam eine sportrechtliche Zulassung zu Wettbewerben mit höheren Geschwindigkeiten. Mit dem sogenannten Wagenpass konnte ich nun in der „Rundstrecken-Challenge Nürburgring“ (RCN) starten und dort an einer Leistungsprüfung teilnehmen, wo ich bis heute immer noch gerne fahre. Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt. Vom Porsche bis zum Kleinwagen tummeln sich dort bis zu 150 Fahrzeuge gleichzeitig auf der Strecke und absolvieren je nach Hubraumklasse zwischen 8 und 15 Runden. Wie auch in der Gleichmäßigkeitsprüfung muss dort in einer bestimmten Rundenanzahl die gefahrenen Zeiten ohne Abweichungen bestätigt werden, nur, dass es bei dieser Disziplin zwischen den Gleichmäßigkeitsrunden auch Sprintrunden gibt, wobei es um die schnellsten gefahrenen Rundenzeiten geht. Das bedeutet, in diesen Runden bekommt man pro gefahrene Sekunde einen Strafpunkt. Alle Strafpunkte zusammen ergeben sich dann aus den geringsten Strafpunkten der Sieger. Die teilnehmenden Fahrzeuge können mit einem Fahrer oder einem Fahrer mit Beifahrer besetzt sein. In der Rundstrecken-Challenge Nürburgring müssen meine Freundin, die als Beifahrerin mitfährt und ich auch die erforderliche Fahrerausrüstung tragen. Dazu zählt zum Beispiel der Helm, wie auch der feuerfeste Fahreranzug und das Kopfrückhaltesystem HANS, das genauso wie in der Formel 1 Pflicht ist. Damit der Sicherheitsstandard auf einem hohen Niveau liegt werden vor jedem Start zu einer Veranstaltung die Fahrzeuge auf Einhaltung des Reglements und der Sicherheitsvorschriften von technischen Kommissaren überprüft. Die Teilnahmegebühr für eine Veranstaltung liegt zwischen 300 und 400 Euro, die sich ein Team bestehend aus Fahrer und Beifahrer teilen und man hat die Möglichkeit an bis zu 9 Veranstaltungen im Jahr teilzunehmen. Zu diesen 9 Terminen gibt es einmal im Jahr eine Veranstaltung wo ein richtiges Langstreckenrennen über 3 Stunden gefahren wird. Die Anreise zu den Veranstaltungen erfolgt bei uns mit dem Wohnmobil und dem dazu gehörigen Anhänger mit dem Rennauto darauf.

Nicht nur bei den Veranstaltungen lassen sich neue Kontakte knüpfen. Es gibt auch die Möglichkeit in Vereine einzutreten und dort am Vereinsleben teilzunehmen,  indem man an regelmäßigen Vereinstreffen zum Beispiel Erfahrungen mit Anderen austauscht oder als Helfer bei der Organisation von Rennveranstaltungen mitmacht.

Es ist ein extrem spannendes Hobby mit Erfahrungen die von mal zu mal unterschiedlicher nicht sein könnten.

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